Am 20. August 2018 ist Fridays for Future gegründet worden. Ein Aufsatz im Rahmen eines Wettbewerbs in einer schwedischen Zeitung brachte die damals 15jährige, an Asperger leidende Schülerin Greta Tintin Eleonora Ernman Thunberg ins Visier von Umweltaktivisten. Man erörterte, was man an Aktionen lancieren könnte, um auf sich aufmerksam zu machen. Was danach kam, das berühmt-berüchtigte Schulschwänzen an Freitagen, basierte entgegen der landläufigen Darstellung nicht auf einer originalen Idee Thunbergs, sondern kam aus einer Highschool in Parkland, Florida, wo ein bewaffneter Amokläufer 17 Menschen ermordet hatte: Um ein Zeichen gegen Waffengewalt zu setzen, verließen die Schüler*innen für eine Stunde den Unterricht. Dass Thunberg die Idee sehr gut gefiel, hatte indes weitreichende Folgen. Am 20. August 2018, dem ersten Schultag nach den Ferien, platzierte sie sich mit einem Schild mit der Aufschrift „Skolstrejk för klimatet“ („Schulstreik für das Klima“) vor dem Schwedischen Reichstag in Stockholm. Allein. Aber schwedische Zeitungen berichteten, internationale Medien folgten, der Rest ist schon Geschichte.
Im profil-Podcast „Tauwetter“, der Bewusstsein für die Klimakrise herzustellen versucht, gehen Christina Hiptmayr und Joseph Gepp in der neuesten Folge den Ursprüngen und dem aktuellen aktuellen Standort der gegenwärtig maßgeblichen Klimaschutzbewgungen „Friday For Future“ und der geistesverwandten, wenngleich radikaler auftretenden „Extinction Rebellion“ nach. Als Gesprächspartner ins Studio holten sie sich jemanden von der unmittelbaren Konkurrenz auf dem Wochenmarkt, nämlich Falter-Redakteur Benedikt Narodoslawsky. Er ist Klimaschutz-Experte und hat seine Expertise im Buch „Inside Fridays For Future“ (Falter Verlag) festgehalten.
Narodoslawsky erzählt unter vielen anderen interessanten Tatsachen und Begebenheiten, wie FFF gerade am Widerstand etablierter (konservativer) Politik gewachsen ist, dass die Bewegung, wie oft von rechter und teilweise auch proletarischer Perspektive aus moniert, tatsächlich ihre größte Verbreitung in akademischen Milieus findet und warum das gar nicht schlimm ist: „Bei den Leuten, mit denen ich geredet habe, habe ich mir gedacht, die sind in 10 Jahren meine Chef*innen. Die sind einfach saug´scheit und reden besser als ich, obwohl ich Journalist bin (lacht). Man kann sagen, dass eine Elite die Bewegung führt. Ich seh´ das auch nicht wahnsinnig kritisch, weil viele Bewegungen elitär sind. Wenn man an die Sozialdemokratie denkt - die wurde von einem Arzt gegründet.“
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