„Zahlen, bitte!!“ Falter Verlag
08 Okt
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„Zahlen, bitte!!“

Unter diesem Titel haben Statistik-Austria-Generaldirektor Konrad Pesendorfer und Falter-Chefredakteur Florian Klenk 2018 ein erstes Statistik-Buch herausgebracht, nun präsentierten sie Teil 2.

„Da sitze ich also mit dem besten, größten und schönsten Journalisten Österreichs im Cafe Landtmann…“ beginnt Konrad Pesendorfer die Erzählung. „…während ich meinen Topfenstrudel in mich hineinstopfe, merke ich, dass diese Zahlen und Statistiken enorm viel über unser Land aussagen“, setzt Falter-Chefredakteur Florian Klenk sie fort. 

Zahlen Bitte COVER RGBDer Pressesprecher der Statistik Austria - deren früherem, brachial-bürokratischem Namen „Statistisches Zentralamt“ nicht nur Klenk nachtrauert - hatte die Idee zu einem Hintergrundgespräch gehabt, geworden ist daraus zunächst eine Kolumne im Falter, und 2018 ein erstes gemeinsames Buch, „Zahlen, bitte!!“, in satt gackerlrosafarbenem Cover mit notizblockartigem Appeal. „Es wurde sogar als Schönes Buch ausgezeichnet - interessant!“ kommentierte Falter-Geschäftsführer Siegmar Schlager selbstironisch Montag Abend in der Hauptbibliothek der Büchereien Wien.
Dort wurde nämlich der Nachfolger vorgestellt: Er heißt schlicht und einfach „Zahlen, bitte!! Band 2“, ist wieder vom Studio Beton gestaltet und von Pesendorfer & Klenk im Falter Verlag herausgegeben. Das Cover ziert sich diesmal mit gepflegtem Giftgrün. „Diese Cover haben die gleiche Farbe wie Aktendeckel“, erklärte Klenk in der Hauptbibliothek die Idee hinter dieser Aufmachung.
Tatsächlich offenbart das Buch viel über Österreich, seine Bewohner und die hier herrschenden Lebensumstände, indem es Faktoren wie Erwerbstätigkeit, Bildung, Essensgewohnheiten, Weintrinken und vieles vieles mehr über die Jahre hinweg statistisch verfolgt. Darauf wird an dieser Stelle in nächster Zukunft noch genauer eingegangen werden. Ein gutes Stück Aufklärung jedenfalls.
Bei der Präsentation in der Hauptbibliothek, bei der Pesendorfer und Klenk in der Moderation von Falter-Kollegin Barbara Toth das Projekt erläuterten und sich Publikumsfragen stellten, wurde klar, dass die Arbeit der Statistik Austria von der Kurz-Regierung nicht gern gesehen wurde. Das Bundeskanzleramt forderte Reformen, die im Wesentlichen auf Kürzungen bei Personal und Mitteln hinausliefen. Als Pesendorfer sich querlegte, wurde ihm gedroht, das Budget für 2019 zu streichen.
Ungefähr 95 Prozent der in Österreich getätigten Statistiken werden von der EU vorgeschrieben, ließ der oberste Statistiker des Landes wissen und durchblicken, dass sie ohne diese Grundbedingung großteils wohl nicht zustandekommen würden.
Bekanntlich hat es Österreich nicht so sehr mit Daten-Transparenz. Als Klenk vor Jahren von einem hochrangigen SPÖ-Funktionär bestimmte Unterlagen begehrte, bekam er zu hören: „Ja glauben´s, Herr Redakteur, mir san a Röntgenbüdl*?“

Das Buch kann hier bestellt werden: https://shop.falter.at/zahlen-bitte-2.html

 

*Dialekt für Röntgenbild