Peter Hajek Peter Hajek Philip Dulle, profil
14 Mär
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Die Neutralität ist uns heilig

März-Umfrage von Unique Research für profil gibt ein eindeutiges Bild zu allfälliger Parteinahme im Kregskonflikt. IP: ÖVP sackt ab - Nehammer aber performt in Kanzler-Frage.

Während profil-Herausgeber Christian Rainer die Neutralität kritisch in Frage stellt, ist sie für Österreichs Bevölkerung nach wie vor tabu. „Die Bevölkerung findet, ,wir sind doch immer ganz gut durchgekommen damit - warum sollen wir das jetzt ändern?‘", erläutert Meinungsforscher Peter Hajek im aktuellen profil-Podcast, was er mit seinem Institut Unique Research für das Magazin profil mit einem online erhobenem Sample von 800 Personen über eine maßgebliche Prädestination der österreichischen Bevölkerung im Falle dramatischer Konflikte wie eben in der Ukraine herausgefunden hat.
Innenpolitik gibt's, auch wenn man sie momentan übersehen könnte, auch noch. Und hier zeigt sich - für den Meinungsforscher in noch nicht signifikantem, aber doch deutlich sichtbarem Ausmaß - eine Kräfte-Verschiebung: Denn erstmals seit ewig und drei Tagen führt die SPÖ mit 27 Prozent deutlich vor der ÖVP, die auf 23 Prozent kommt. Die FPÖ (19 Prozent), NEOS (10) und die Grünen (11) liegen, mit mikroskopischen Verlusten gegenüber den letzten Unique-Research-Erhebungen für profil, im langzeitlichen Trend. Weiter zugelegt hat das MFG, dass lt. Unique Research derzeit auf 8 Prozent kommt.
Interessant ist dagegen die Kanzlerfrage: Hier hat Karl Nehammer 2 Prozent zugelegt, liegt mit 23 Prozent gleichauf mit den Umfragewerten seiner Partei, ist aber im Unterschied zu dieser tendenziell auf dem Weg nach oben. Anders bei der SPÖ, wo Pamela Rendi-Wagner mit 15 Prozent deutlich unter der Parteimarke liegt. Das bedeute, erklärt Hajek, dass beim jetzigen Stand der Dinge ein Wahlkampf der ÖVP eher kanzlerzentriert ausfallen würde, die SPÖ sich mehr auf Themen kaprizieren würde. Allerdings relativiert der Meinungsforscher: „Wahlen sind nie mit Personen allein zu gewinnen. So reich, schön, intelligent, wie´s der Herr Grasser war - damit gewinnen Sie keinen Wahlkampf. Man braucht immer ein Thema, sonst kann man kein Image aufbauen."