Cholerische Attacken ORF
23 Jun
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Cholerische Attacken

Ein vermeintliches Verlegenheitsteam von Diskutanten lieferte sich in „Im Zentrum“ eine emotionale Konfrontation um Wahlspenden. Vielfach als … fragwürdig empunden: Der Diskussions„stil" des Lobbyisten Wolfgang Rosam.

Um Parteispenden sollte es gehen. Die ÖVP ist mit diesem Thema letztens ziemlich ins Gerede gekommen. Sie machte das, was sie in solchen Fällen immer gern tut, und mauerte. Vermeintlich eine Steilvorlage für die zwei anderen „großen“ Parteien in diesem Lande. Doch FPÖ und SPÖ wollten sie nicht annehmen und glänzten ebenfalls durch Abwesenheit. Also waren dann „Im Zentrum“: Wolfgang Rosam, Lobbyist, PR-Berater und Magazin-Herausgeber, Thimo Fiesel, Wahlkampfleiter der Grünen, Herta Emmer, Geschäftsführerin Liste Jetzt, Nick Donig, Generalsekretär Neos, Ex-FPÖ- und BZÖ-Wahlkampfleiter Stefan Petzner, heute Politik-Berater, sowie Stefan Sengl, GF der PR-Agentur The Skills Group und ehemaliger Wahlkampfmanager für Alt-Bundespräsident Heinz Fischer. Mit Rosam, der klar ein Naheverhältnis zu Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz und die Türkisen erkennen ließ, und Petzner, der sich wieder stärker als zuletzt mit seiner politischen Vergangenheit kurzschloss, waren immerhin zwei Drittel der „Großen“ auch repräsentiert - irgendwie halt. Interessant ist, dass sowohl Rosam - „Der Wahlkampf kann nicht sauber werden, weil die Verletzungen dafür zu groß sind“ - wie auch Petzer - „Es heißt nicht umsonst Wahlkampf und nicht Wahlspaziergang. Wahlkampf ist ein Krieg um Stimmen und Macht. Und Kriege sind niemals sauber“ sich recht marsianischer Metaphorik bedienten, aber Rosam sich rechtschaffen moralisch empört zeigte, als Petzer sinngemäß meinte, Dirty Campaigning gehöre mehr oder weniger zu einem Wahlkampf dazu. Dass Rosam Kurz im Wahlkampf 2017 hundertprozentige Spendentransparenz bescheinigte, wollten seine Mitdiskutanten nicht so recht verstehen. Dass der Lobbyist es augenscheinlich als sein naturgegebenes Recht ansah, seine Gesprächspartner niederzuschreien und ihnen nach Belieben ins Wort zu fallen, wollte wiederum zahlreichen Sehern nicht so wirklich in den Kopf.

Interessanterweise  wurden nach der Diskussion zwischen Fiesel und Petzner - Gegenpolen, wie sie konträrer kaum vorstellbar sind - auf Twitter unterschwellige Komplimente ausgetauscht:

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