„Das ist richtig dreckig" Coffee / Pixabay
03 Jun
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„Das ist richtig dreckig"

So reagieren die Blaunen auf die Ermordung George Floyds. 

FPÖ-Chef Norbert Hofer hat in einenm Tweet Kritik an US-Präsident Donald Trump geübt. Vorsichtig zwar, aber schon erkennbar: "Die Situation auch in den USA zeigt: Es ist nicht egal, wen man wählt. Politiker zu sein heißt, in Demut die richtige Entscheidung zu treffen, eigene Fehler einzugestehen und das Gemeinwohl voran zu stellen." Anfang 2017 war er noch mit dem damaligen FPÖ-Chef HC Strache zu Trumps Angelobung gereist, dem Handelsblatt steckte er, dass er Trump zur Wahl gratuliert habe - aber okay, es ist niemandem verboten, gescheiter zu werden. Beim Fußvolk seiner Partei und deren einschlägigen medialen Sprachrohren ist diese Gefahr ohnedies gering. Das hat sich bei blaunen Reaktionen zur Ermordung des Afroamerikaners George Floyd durch einen weißen Polizisten-Mob einmal mehr bestätigt. 

Leo Kohlbauer, Bezirksobmann der Blaunen in Wien-Mariahilf und ein Geistesaristolrat von eigenen Gnaden, der eifrig unserer Kolumne „Die rEchtschreibung ist ein Hund und Grammatik für die Katz" zuliefert, empört sich in einem Facebook-Posting: „Das ist richtig dreckig. Während ein dunkelhäutiger Mann, vollgepumpt mit Drogen (!!!), bei einer sehr unsanften Verhaftung wegen mutmaßlicher Geldfälschung verstirbt, interessieren sich unsere Medien nicht für einen ermordeten schwarzen Polizisten. Dieser wurde vergangenen Freitag im Umfeld linksextremistischer Randalen (sic!) in Oakland, Kalifornien erschossen. Der beliebte Beamte (53) hinterlässt eine trauernde Familie." 

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Im nicht amtsführenden Stadtrat Michael Krauss, Vorsitzender des Rings Freiheitlicher Jugend findet kohlbauer im wahrsten Wortsinn einen Geistesvewandten. So wie The Donald fordert Krauss auf Facebook ein Verbot der Antifa. Wie die das anstellen wollen, einer global verzweigten, in keiner wie auch immer gearteten Weise organisierten ideelle Gemeinschaft  zuleibe zu rücken, bleibt ihr Geheimnis. „Die Tweets von Donald Trump und die Wortmeldungen von Maximilian Krauss haben vieles gemeinsam. Das Niveau beider sorgt jedes Mal für Staunen und Kopfschütteln", schreibt dazu die Krone. Das blaune Zentralorgan Unzensuriert hingegen ist voll des Lobs für Kraussens krause Ideen. Nachdem es zunächst die „Fakten" zurechtgerückt hat  - „Laut Obduktionsbericht dürfte Floyd bei seiner Festnahme unter Drogeneinfluss gestanden haben und starb an einem Herz-Kreislauf-Versagen" - macht es die Bühne frei für Krauss: „Die gewaltbereite Antifa, die auch enge Verflechtungen zu Vertretern von SPÖ und Grünen pflegt, wird seit vielen Jahren in Österreich und ganz Europa verharmlost. Zahlreiche linksradikale Gewaltexzesse wurden und werden von linken Parteien und auch Medien bagatellisiert. Damit muss endlich Schluss sein."

Die ebenfalls rechstsextremen Portale Info-direkt und Wochenblick verlegen sich derweilen darauf, die Protestierenden zu denunzieren. Selbstverständlich mit Details, die „die Mainstream Medien" verschweigen.