Apres-Ski-Ekstase im Heiligen Land: In Ischgl war´s immer eine Gaudi. Jetzt ist allerdings für einige Zeit Schluss mit lustig Apres-Ski-Ekstase im Heiligen Land: In Ischgl war´s immer eine Gaudi. Jetzt ist allerdings für einige Zeit Schluss mit lustig Screenshots
10 Dez
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Mimimi: Alle sind so bös zu den Tirolern

„Am Schauplatz“ dreht in Ischgl - die Zuschauer erwartet heute abend eine deftige Dokumentation. Semiosisblog berichtet von Schifoan in den Kitzbüheler Alpen.

Theoretisch, besser gesagt: statistisch, ist Ischgl ein guter Boden für Ed Moschitz. Denn mit seiner Reportage „Ausnahmezustand in Ischgl“ erzielte er Anfang April mit über einer Million Seher einen Senderekord für das ORF-Doku-Format „Am Schauplatz“. 

Theorie, wie gesagt. Denn die Ischgler haben - trotz derzeit kellertiefer Gästezahlen - überhaupt keine Freude an Publizität. Vielmehr zeigen sich die Leute im hochalpinen Ballermann-Kaff im Paznauntal, das das Coronavirus auf Reise durch halb Europa geschickt  Bildschirmfoto 2020 12 10 um 11.38.54hat, verstockt, uneinsichtig, beleidigt, wütend. Einem Bericht auf dem Standard-Medien-Portal etat.at zufolge wurden Moschitz und sein Team bei neuen Recherchen beschimpft, bepöbelt, attackiert. Was es in Ischgl sonst noch spielt, drückt der Titel der heute (Do.) in ORF 2 ausgestrahlten „Am Schauplatz“-Reportage aus: „Das große Schweigen“.

Ischgl hatte übrigens, bis das Virologische Quartett am 7.12. die neuen Corona-Maßnahmen verkündete, auf der Webseite des TVB Paznaun kühn eine Saisoneröffnung am 17.12. prognostiziert. Am 24.12. dürfen Einheimische und Tagesgäste auf die Pisten, ansonsten: Skifahren ab 7.1. - wie überall. Wie überall? Nicht ganz.

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Zwoa Brettln, a gführiger Schnee, juchhe!

Denn in den Kitzbüheler Alpen wird schon jetzt Ski gefahren, wie dem Semiosisblog zu entnehmen ist. Sebastian Reinfeldt, einer der zwei Blog-Betreiber, berichtet von Pistenaktivitäten auf der Resterhöhe im Grenzbereich zwischen Tirol und Salzburg (und dokumentiert sie per Smartphone-Video). Am 7. Dezember. Genau dem Tag, an dem die 2. COVID-19-Schutzmaßnahmenverordnung in Kraft trat. Diese verbietet das Betreten von Sportstätten zum Zweck der Sportausübung. Ausgenommen sind von dieser Regelung Spitzensportler. Ob die junge Frau, die in einem von mehreren privat aufgenommenen und Reinfeldt zugespielten Videos im Schneepflug einem Mann (vermutlich Skilehrer) nachzuckelt, als Hochleistungssportlerin zu bezeichnen ist - nicht ganz gesichert. Jedenfalls sind auch Skilifte und Seilbahnen - die auch nur von Spitzensportlern benützt werden dürf(t)en - in Betrieb und werden auch, jegliche Abstandsregel ignorierend, eifrig frequentiert.

Zwei Pisten sind präpariert - eine tatsächlich für Profis; die andere ist eine Publikumspiste, die eifrig von Leuten genutzt wird, mit deren skifahrerischen Fähigkeiten es nicht so weit her ist, die aber ofensichtlich gute Beziehungen zu den zuständigen örtlichen Verwaltungen haben. 

Wer die sind? Ja das ist eben die Frage, die Reinfeldt (noch?) nicht klären kann. Denn da wurde ihm vom vielen Im-Kreis-Herumschicken bei den Recherchen schwindlig. Zuständig und verantwortlich war indes - surprise, surprise! - niemand. Absolut niemand.