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02 Jan
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ORF verlor 2022 kaum Seher

Neuer Senderrekord für Servus TV. Puls 4-Gruppe praktisch unverändert. Sport und insbesondere Fußball-WM als Quotenbringer für ORF und Servus TV.

 

34,6% aller per Teletest erfassten Menschen ab einem Alter von 12 Jahren haben im vergangenen Jahr die TV-Programme des ORF gesehen. Das ist nur um 0,9% weniger als 2021, wo der ORF den höchsten Marktanteil seit 2012 erzielt hatte. Bemerkenswerterweise konnte der ORF gerade bei den Jüngeren (12-49) die Verluste (0,4%) in überschaubaren Grenzen halten. Insgesamt verteilten sich die Rückgänge relativ harmonisch auf beide Hauptprogramme; rein in Zahlen war ORF2 als der deutlich reichweitenstärkere Sender etwas stärker betroffen (0,6 zu 0,4%).
Unaufhaltsam auf dem Vormarsch ist dagegen weiterhin Servus TV: Der vom verstorbenen Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz gegründete Salzburger Sender, dessen Intendant Ferdinand Wegscheider eben von der Medienbehörde KommAustria mehrerer Verstösse gegen das Objektivitätsgebot überführt wurde, verzeichnete 2022 einen weiteren Senderrekord mit 4,3% MA (+0,6) bei der Gesamtheit der Seher.
Eine minimale Steigerung gab es für die Puls 4-Gruppe durch den Nachrichten-Sender Puls 24. Ansonsten blieb die zum ProSiebenSat.1-Konzern gehörige Sendergruppe gegenüber dem Vorjahr praktisch unverändert.

2 Mio für Final-Elferschießen

Sowohl der ORF wie auch Servus TV erzielten ihre Quotenhits mit Sportveranstaltungen - allen voran der umstrittenen Fußball-WM in Katar. Das Elferschießen im Finale Argentinien - Frankreich war mit 2 Millionen Sehern in ORF1 2022 das meistgesehene Programm im österreichischen Fernsehen. Gut fuhren der ORF und Servus TV auch mit der Formel 1.
Der ORF konnte sich 2022 wieder auf eine solide Performance seiner Nachrichtensendungen verlassen - so erreichte die „Zeit im Bild" vom 17. Jänner fast 1,9 Mio Seher; das „Bundesland heute" vom selben Tag 1,7 Mio. Servus TV wiederum punktete außer mit Sport vor allem mit seiner „Quizjagd".

Neujahrskonzert: 1,18 Mio Schnitt

Leicht gesunken gegenüber 2022, aber immer noch solide über der Millionengrenze zeigte sich mit 1,18 Mio die durchschnittliche Seherzahl für das diesjährige Neujahrskonzert unter Franz Welser-Möst. Der Marktanteil war indes mit 60% hoch wie seit 2014 nicht mehr.
Erstaunlich schwach dagegen die Quoten für das Neujahrsspringen in Garmisch: „Nur" rund 680.000 Seher (bei immerhin 41% MA) wollten sich die Entscheidung im zweiten Durchgang bei hochklassigem Wettkampfniveau und sehr annehmbarer österreichischer Mannschaftsleistung nicht entgehen lassen.